Beitrag des GRÜNEN Ortsverbands Knielingen für den KNIELINGER Nr. 110, April 2021

Verbesserungen am neuen Kreisel in der Sudentenstraße

 

Die verlängerte Straßenbahnlinie 2 erschließt nun auch den Knielinger Norden. Für den Bau ihrer Trasse wurde die Kreuzung der Sudentenstraße mit der Siemenensallee/Reinmuthstraße zu einem Kreisel umgebaut. Dies verflüssigt den Verkehr vor allem in den Stoßzeiten und auf drei Seiten können die Straßen mit Zebrastreifen und Fußgängerampel von Fußgänger*innen gut überquert werden.
Die nördliche Querung über Sudentenstraße und Tramgleise ist jedoch gefährlich, weil sie nur zur Hälfte eindeutig geregelt ist und auch sonst waren im Umkreis dieser Stelle einige Fragen offen geblieben.

Hier ist der Straßenraum eindeutig aufgeteilt.

Auf Initiative der Knielinger GRÜNEN fand daher Anfang Februar ein Ortstermin mit mehreren städtischen Ämtern, Anwohner*innen und dem Bürgerverein statt. Dabei wurden mehrere Themen angesprochen und es konnten verschiedene Klärungen erreicht werden:

 

– Die damals noch ausstehende Fahrradmarkierung auf der Siemensallee wurde mittlerweile eingezeichnet. Nun steht dem Radverkehr ab der B 36 bis zum Kreisel eine ausreichend breite Spur auf der Straße zur Verfügung. Dadurch sind Radler*innen für die Autofahrer*innen gut sichtbar.

 

Hier ist auf den ersten Blick kaum Platz für Radfahrer*innen, obwohl sie in Tempo 30-Bereichen auf der Fahrbahn fahren müssen.

– Ob auch auf der Sudentenstraße wieder Fahrrad-Piktogramme eingezeichnet

werden, hängt noch von einer Auswertung eines Verkehrsversuches der Uni Darmstadt ab. Die anwesenden Knielinger*innen befürworteten dies, denn trotz Tempo 30 ist diese Strecke für viele auswärtige Autofahrer*innen eine Abkürzung zur B 36 und sie rechnen in diesem Bereich nicht mit Radfahrer*innen auf der einspurigen Straße.

 

 

– Zahlreiche Autofahrer*innen überfahren den inneren Teil, um den Kreisel schneller durchqueren zu können. Hier denkt das Tiefbauamt darüber nach, wie dies verhindert werden kann. Als GRÜNE schlagen wir die bewährten gelben Markierungsnägel vor, bei denen sich ein Überfahren sofort bemerkbar macht.

 

– Die Frage nach einem eingezeichneten Radweg innerhalb des Kreisels wurde von den Vertreter*innen der Ämter so beantwortet, dass dies an anderen Stellen in der Stadt eher zu mehr als weniger Unfällen geführt hat. Allen Verkehrsteilnehmer*innen muss klar sein, dass auch hier diejenigen Vorfahrt haben, die im Kreisel fahren und die, die aus- oder einfahren wollen, diese Vorfahrt beachten müssen.

 

Nur der erste Teil der Querung wurde mit einer Ampel klar geregelt.

– Besonders heikel ist die Fußgängerquerung auf der Nordseite des Kreisels:
Die Anforderungsampel aus Richtung Reinmuthstraße führt nur bis zur Fahrbahn-Mitte. Die eigene Erfahrung und die Beobachtung vor Ort zeigen, dass es für alle Verkehrsteilnehmer*innen unklar ist, wer danach auf wen warten muss. Es ist im aktuellen Verkehrsgeschehen einfach nicht klar ersichtlich, dass die Fußgänger*innen hier rechtlich Vorrang vor den aus dem Kreisel ausfahrenden Fahrzeugen haben, Und sie müssen die Straßenbahnen passieren lassen.
Alle Beteiligten wurden sich schnell einig, dass dort eine zweite Bedarfsampel eingerichtet werden soll. Dann müssen Fußgänger*innen zwar zweimal drücken und zweimal warten. Es entsteht mit dem Fußgänger-Grün und dem Rot für die ausfahrenden Autos jedoch eine eindeutige Situation und die Straße kann sicher überquert werden.

 

Als GRÜNE freuen wir uns, dass der öffentliche und der Radverkehr in Knielingen noch ein Stück präsenter geworden sind! Wir wollen mit unserer Initiative dazu beitragen, dass dieser wichtiger Knoten der verschiedenen Verkehrsarten für alle Beteiligten sicher und eindeutig wird.

 

Knielinger Friedhof verändert sich.

Überrascht und auch erschrocken beobachteten Besucher*innen am Knielinger Friedhof, wie am 18.Januar von einer Gartenbaufirma die letzten der großen Ahornbäume auf der Allee zur Aussegnungshalle abgesägt und weggeschafft wurden.

Natürlich wollten wir den Grund für diesen radikalen Schritt wissen und baten   Gemeinderätinnen der grünen Fraktion, bei den zuständigen Ämtern nachzufragen und auch zu klären, ob es vorher eine artenschutzrechtliche Überprüfung gegeben hatte – ob sich  möglicherweise Fledermaushöhlen in manchen Stämmen befanden, für die es einen Ersatz hätte geben müssen, denn bekanntlich sind Fledermäuse streng geschützt, da ihr Überleben bedroht ist. (hier Foto von Baumstümpfen an der Allee).

Sehr rasch erhielten wir eine Stellungnahme des Friedhof- und Bestattungsamtes, abgestimmt mit dem Gartenbau- und Umweltamt. Alle notwendigen Prüfungen waren vorher erfolgt und es wurden die Hintergründe dieser Umgestaltung erklärt. (Genaueres hierzu kann in einem Artikel von Herrn Vogel, Leiter des Friedhofs-und Bestattungsamtes, in dieser Ausgabe des Knielinger nachgelesen werden).

Eine Bürgerinformation im Vorfeld hatte nicht stattgefunden, dadurch die Aufregung, und Herr Vogel bot nun umgehend  einen Vor-Ort-Termin an.

Schneegestöber und klamme Finger beim Termin am 10.Februar – aber gute, ergiebige Gespräche zwischen ihm, seinen Fachleuten und den Vertreterinnen der Grünen, des Bürgervereins und des Bund für Umwelt und Naturschutz.

Vorschläge des BUND zur Art der Neupflanzung wurden positiv aufgenommen wie auch die, Nistkästen für verschiedene Vogelarten und Fledermäuse als Ersatz für die fehlenden Altbäume auf dem Friedhof anzubringen. Und auch weitere Anregungen aus dem Kreis –  wie ein neuer Zugang zum Friedhof Richtung Tiefgestade oder das Anlegen eines kleinen Friedwaldes – sollen geprüft werden. Wir sind gespannt.

 

 

Bewahren wir unseren Reichtum.“

Vielleicht erinnern Sie sich noch an dieses Plakat zur Landtagswahl von Bündnis 90/ Die Grünen? Ob sie nun Anhänger dieser Partei sind oder nicht – fast alle Menschen freuen sich über die Blumen und Bienen, die den Frühling ankündigen.

Wenn auch Sie Ihren Beitrag zur Artenvielfalt leisten möchten, geben wir Ihnen gerne einige Tipps für das kommende Jahr mit auf den Weg. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie einen großen oder kleinen Garten Ihr Eigen nennen bzw. nutzen können oder vielleicht einfach einen Balkonkasten auf dem Balkon oder Fensterbrett platzieren – denn Insekten sind dankbar für jedes Angebot.

In unseren letzten Artikeln im Knielinger haben wir beschrieben, wie Sie einen insektenfreundlichen Vorgarten anlegen oder eine Wildblumenwiese gestalten können. (Zum Nachlesen bei Interesse: https://www.knielingen.de/karlsruhe/index.php/buergerverein/der-knielinger Ausgabe Mai und November 2020).

Viele der dort genannten Pflanzen – wie beispielsweise die Küchenkräuter Salbei, Lavendel, Thymian und Rosmarin – lassen sich auch im Kübel auf dem Balkon oder dem Pflanzkasten auf der Fensterbank ziehen. Der bienenfreundliche „Trick“ dabei ist, diese Kräuter nicht nur für die Küche zu verwenden, sondern aufblühen zu lassen. Oft finden sich die Kräuter im Supermarkt in sehr kleinen Töpfchen und wenn sie dann zuhause stehen, kümmern sie oft und landen bald in der Tonne. Solche Pflänzchen werden in Gewächshäusern unter optimalen Bedingungen herangezogen und brauchen eigentlich nur etwas gekonnte Pflege, dann blühen sie zuhause geradezu auf!

Setzen sie die Pflanzen in größere Töpfe mit nicht zu stark gedüngter Erde um und teilen eventuell die Wurzelballen, sodass sie mehr Platz und Licht haben, dann werden sie bald ihr „blaues Wunder“ erleben.

Auch Krokusse, die Hummeln, Bienen und Co im zeitigen Frühjahr die erste Nahrung bieten, lassen sich auf diese Weise vermehren. Graben sie einfach ein Bündel im Garten aus (im eigenen oder dem eines Verwandten oder Freundes), nachdem die Blüte vorbei, das Laub aber noch grün ist. Dann teilen Sie den Ballen mit den Fingern und setzten die Pflanzen in ein Töpfchen mit Loch, denn Krokusse mögen keine nassen Füße. Vielleicht haben Sie noch etwas Sand oder eine Tonscherbe zur Hand, dann können Sie diese unter der Gartenerde einlegen. Die Töpfchen machen sich auch hübsch auf Treppenstufen und im Eingangsbereich.

Weitere Hummelblumen wie der Fingerhut oder die Stockrose brauchen zumindest etwas größere Gefäße oder einen Beetstreifen im Vorgarten. Diese als giftig bekannten Pflanzen sind natürlich nichts für Menschen mit Kindern, und auch Haustierbesitzer müssen sich Gedanken machen, ob die Mieze nicht eventuell an den Pflanzen auf Balkon oder Fensterbrett knabbern wird. Mit der Katzenminze können Sie nicht nur der Katze, sondern auch noch Bienen und Co einen Gefallen tun. Sie passt wie die Kapuzinerkresse – die auch in Salaten schmeckt – in einen Topf auf jede Fensterbank.

An sonnigen Stellen gedeiht der Sommerflieder (oft auch Schmetterlingsblütler genannt). Aber auch wenn Sie nur noch den halbschattigen Platz an der Ostseite des Hauses erübrigen können, lässt sich dieser in ein Paradies für Schmetterlinge verwandeln. Pflanzen Sie zum Beispiel die Rote Lichtnelke oder das rankende Geißblatt – und vielleicht können Sie bald schon Schmetterlinge, darunter vielleicht sogar Taubenschwänzchen im Garten beobachten. Dieses ähnelt in seinem Flug den Kolibris und bietet ein ganz besonderes Naturerlebnis!

Zum Schluss noch einige Fakten, die zu denken geben: In Deutschland leben heute dramatisch weniger Insekten als noch vor zwei bis drei Jahrzehnten – sowohl was ihre Anzahl als auch die Artenvielfalt betrifft. WissenschaftlerInnen warnen vor schweren Auswirkungen auf die Natur: Insekten sind für die Landwirtschaft, für die gesamte Natur unersetzliche Bestäuber …und zwar nicht nur die Honigbienen, sondern die gesamte Vielfalt der Insekten (Wildbienen, Hummeln, Wespen usw.…). Es geht also um unsere Ernährung! Und sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel. Fehlen Insekten, verschwinden auch immer mehr Vögel.

Weitere Informationen zu unseren GRÜNEN Aktivitäten für Knielingen finden Sie auf unserer Website: www.gruenekarlsruhe.de/gruene-ortsverbaende-karlsruhe/ortsverband-knielingen

Wir freuen uns auf Ihre Anregungen!

Kontakt : Karin Wolff, knielingen@gruenekarlsruhe.de