Der Equal Care Day macht auf die ungleiche Verteilung von Fürsorgearbeit aufmerksam, so dieses Jahr wieder am 1. März. Sowohl die unbezahlte als auch die bezahlte Fürsorgearbeit wird in Deutschland großteils von Frauen erledigt. „Ob im Haushalt, bei der Kindererziehung oder bei der Pflege der Schwiegereltern: noch immer machen das meistens die Frauen. Sie sind das Rückgrat unserer Gesellschaft. Ohne diese Arbeit könnte unsere Gesellschaft nicht funktionieren und trotzdem bekommt sie nur wenig Wertschätzung“, führt Ute Leidig, die Landtagsabgeordnete und -Kandidatin der GRÜNEN Karlsruhe, aus. Das legen auch die Zahlen des Statistischen Bundesamts nahe. Während der Anteil der Mütter in Teilzeit über 70 Prozent beträgt, sind nur knapp sieben Prozent der Väter teilzeiterwerbstätig.
„Das bedeutet zusätzlich zum Gender Pay Gap niedrigere Einkommen für die Frauen und in Folge auch geringere Renten“, ergänzt Zoe Mayer, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Karlsruhe im Gemeinderat Karlsruhe sowie Direktkandidatin für den Bundestag 2021. „Damit Sorgearbeit für Frauen nicht zum Armutsrisiko wird, sondern endlich gleichberechtigt zwischen den Geschlechtern verteilt werden kann, wollen wir die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. Wir setzen uns für ein Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit ein, fordern flexiblere Arbeitszeitmodelle und wollen für gute und verlässliche Betreuungsangebote sorgen.“
Dabei sei die Aufwertung und angemessene Bezahlung der professionellen Pflegearbeit genauso wichtig. „Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie ist die hohe gesellschaftliche Bedeutung dieser Tätigkeit wieder verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gelangt. Das muss sich auch in einer fairen Vergütung und guten Arbeitsbedingungen widerspiegeln“, so die zwei grünen Frauen.