Die Kurbel: Themenwoche “Ankommen, Integration und Rassismus”

Im Rahmen der Themenwoche “Ankommen, Integration und Rassismus” finden Anfang Dezember drei Filmabende in der Kurbel Karlsruhe statt. Zwei der Filme sind Dokumentarfilme mit anschließendem Gespräch. Der dritte erzählt mit leisen Tönen aus Sicht eines Kindes von der Ankunft in einem fremden Land.

Zu sehen sind:

1) Ausländer raus! – Schlingensiefs Containeram Donnerstag, 01.12., um 19:00 Uhr

2) Die neuen Deutschen – über Menschen, Kulturen und Identitätam Sonntag, 04.12., um 19:00 Uhr

3) Deine Schönheit ist nichts wertam Mittwoch, den 07.12., um 19:00 Uhr

Über die Filme:

1) Der in vielen Bereichen der Kunst angesiedelte Christoph Schlingensief sorgte im Jahr 2000 unter dem Titel „Bitte liebt Österreich“ für großen Wirbel: kurz nach Regierungsantritt der neuen Koalition aus ÖVP und FPÖ war mitten in Wien eine Woche lang ein Container in Big-Brother-Manier aufgestellt, in dem Asylbewerber wohnten. Diese konnten durch installierte Kameras rund um die Uhr im Internet beobachtet werden. Jeden Tag wählte das Publikum zwei Bewohner aus, die daraufhin den Container verlassen mussten und „abgeschoben“ wurden.  Der offen aufstrebenden Rechtspopulismus in ganz Europa macht diesen “Ausländer raus!” (wieder) aktuell. Offene Gesprächsrunde im Anschluss.

2) Die Bewohner der Metropolregion Rhein‐Neckar kommen aus allen Teilen der Welt. Im Fokus des Dokumentarfilms „Die neuen Deutschen ‐ über Menschen, Kulturen und Identität”, der am Sonntag, den 04.12. um 19:00 Uhr in Anwesenheit der Regisseurin gezeigt wird, stehen vier Menschen mit unterschiedlich kulturellen Migrationsgeschichten und Zugehörigkeiten: Cansu Güler, Ali Müller, König Bansah und Dino de Lutiis. Sie sehen sich nicht als Ausländer, sondern als Teil einer neuen multikulturellen und weltoffenen Generation. “Ich kenne Menschen, die nach Anerkennung suchen, sich aber dennoch ausgegrenzt fühlen. Vielleicht wollen sie Deutschland als ihre Heimat sehen, sofern man es ihre Heimat sein lässt?“, so die Regisseurin.

3) “Deine Schönheit ist nichts wert” erzählt von Veysel, 12 Jahre alt, der mit seiner geflüchteten türkisch-kurdischen Familie in Wien lebt. Veysel In dem von der Abschiebung bedrohten Leben in einem fremden Land sind die verliebten Gedanken an seine Mitschülerin Ana sein großes Glück. Da passt es doch, dass Veysel nach einem Dichter benannt ist… Regisseur Hüseyin Tabak ist selbst Sohn einer kurdischen Einwanderungsfamilie. Seine Schilderung des Lebens einer geflüchteten Familie aus dem Blickwinkel eines Kindes macht auf berührende Weise erfahrbar, wie schwierig es ist, in fremder Umgebung die eigene Persönlichkeit zu entdecken.

Am Donnerstag, den 15.12., um 19:00 Uhr findet dann der nächste “Kino ohne Grenzen”-Filmabend für Karlsruher und Geflüchtete in der Kurbel statt.