Glyphosat: EU-Kommission will Verlängerung der Zulassung um 15 Jahre

Die EU-Kommission hat ihren Vorschlag für die Entscheidung des Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel über die Verlängerung der Zulassung für das Herbizid Glyphosat an das Europäische Parlament zur Kenntnis geschickt (1). Die EU-Kommission schlägt vor, die Zulassung des umstrittenen Herbizids bis 2031 zu verlängern. Die Behörde berücksichtigt dabei nicht einmal die Einschränkungen, die die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gemacht hat, kritisiert der agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion Martin Häusling:

“Die EU-Kommission verstößt gegen das Vorsorge-Prinzip. Sie wirft alle Bedenken von Wissenschaftlern über Bord und schlägt eine uneingeschränkte Verlängerung der Zulassung für die kommenden 15 Jahre vor. Das meist verwendete Pestizid gilt als gesundheitsschädlich und steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Die EU-Kommission hat offenbar nicht die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger im Blick, sondern die Interessen der Agrarindustrie wie die des Herstellers des Pestizids Monsanto.

Sogar die schon sehr vorsichtigen Bedenken der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA berücksichtigt die EU-Kommission in ihrem Vorschlag nicht. Die EFSA hatte immerhin auf die negativen Folgen für Biodiversität hingewiesen. Die EU-Kommission schlägt diese Bedenken in den Wind und will Glyphosat weitgehend ohne Mengen- oder Anwendungsbeschränkung erlauben.

Die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten müssen dem einen Riegel vorschieben und sich gegen die Verlängerung der Zulassung aussprechen.”

(1)  Die Mitgliedsstaaten geben am 7. März ihre Empfehlung zur Zulassung ab. Eine Mehrheit für eine Verlängerung gilt als sicher. Im Anschluss entscheidet dann endgültig die EU-Kommission.

Die Dokumente die EU-Kommission finden Sie hier: COM-AC_DR(2016)D044281-01_EN.docx und COM-AC_DR(2016)D044281-01(ANN1)_EN.docx