Menschwürdige Arbeit – alle tragen Verantwortung

Anlässlich des weltweiten “Tages für menschenwürdige Arbeit” am 7. Oktober erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte:

Reden ist zu wenig – Handeln ist angesagt. Menschenwürdige Arbeit muss weltweit durchgesetzt werden. Trotz ständiger Appelle arbeiten noch immer Millionen von Menschen für Hungerlöhne oder für gar keinen Lohn und unter katastrophalen Arbeitsbedingungen. Es gibt noch immer ausbeuterische Kinderarbeit. Häufig wird das Recht, sich gewerkschaftlich zu organisieren, verhindert. Viel geändert hat sich daran in den vergangenen Jahren nicht.

“Arbeitnehmerrechte müssen weltweit gestärkt werden”

Die Bundesregierung muss ihrer Verantwortung gerecht werden und weltweite menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu einem zentralen Anliegen machen. Freiwillige Unternehmensverantwortung ist zu wenig. Das Ziel muss sein, von der Rohstoffgewinnung bis zum fertigen Produkt menschenwürdige Arbeit und soziale, ökologische Standards zu garantieren. Es muss Schluss sein mit dem unerträglichen weltweiten Wettbewerb über die Löhne.

Auch die Arbeitnehmerrechte müssen weltweit gestärkt werden. Wir brauchen starke Gewerkschaften, die sich engagiert für die Arbeitskräfte einsetzen. Dazu muss das Recht auf freie gewerkschaftliche Betätigung und Kollektivverhandlungen weltweit durchgesetzt werden. Denn diese ILO-Kernarbeitsnorm wird in vielen Fällen noch immer missachtet. Selbst in Deutschland häufen sich in den letzten Jahren Berichte, nach denen die Arbeit und die Wahlen von Betriebsräten behindert werden. Das ist nicht akzeptabel. Deshalb müssen Betriebsräte auch in unserem Land gestärkt und Betriebsratswahlen erleichtert werden. Die aktiven Beschäftigten brauchen ausreichend Schutz, damit sie sich für gute Arbeitsbedingungen und für mehr Demokratie in den Betrieben einsetzen können – weltweit und auch in Deutschland.