c) Nicht nur erneuerbar, auch effizient

Baden-Württemberg ist unter Grüner Führung Spitzenreiter bei der Energieeffizienz geworden. Nirgends in Deutschland wird so viel in energetische Gebäudesanierung investiert wie bei uns. Diese positive Entwicklung wollen wir weiter fördern und beschleunigen.

Wir machen Energieeffizienz konkret

Bei den rund 8.000 landeseigenen Liegenschaften, zum Beispiel bei Hochschulen und Polizeidirektionen, werden wir eine Vorreiterrolle einnehmen und Strom- und Heizkosten sowie den CO2-Ausstoß senken. Wir haben bereits eine Sanierungsoffensive gestartet, die wir im Rahmen eines landesweiten Energiemanagements konsequent fortführen wollen.

In den Liegenschaften des Landes wollen wir Möglichkeiten zum Contracting verstärkt nutzen. Das Förderprogramm „Klimaschutz-Plus“ und andere Programme der Effizienzförderung wollen wir weiterentwickeln, um noch mehr private Investitionen in den Klimaschutz anzuregen. Daneben erwägen wir neue Finanzierungsinstrumente wie die Idee einer Klima-Stiftung Baden-Württemberg, die Investitionen und Engagement im Klimaschutz fördert. Im Bund werden wir uns weiter dafür stark machen, dass energetische Sanierungsmaßnahmen steuerlich absetzbar werden. Schließlich begünstigen steuerliche Anreize private Investitionen. Von all diesen Maßnahmen profitieren das baden-württembergische Handwerk und viele mittelständische Firmen. Es ist eine Win-Win-Situation für das ganze Land, da durch die Programme zur Gebäudesanierung auch Arbeitsplätze erhalten und neu geschaffen werden.

Die Arbeit der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) als zentrale Beratungsstelle für Unternehmen, Kommunen, Institutionen, Schulen und Privatpersonen ist für die Klimaschutzpolitik im Land unverzichtbar. Gemeinsam mit den regionalen Energieagenturen leistet die KEA, insbesondere im Bereich der Energieeffizienz, gute Arbeit. Doch es bedarf besserer Rahmenbedingungen, damit sich die Energieagenturen im Land noch besser vernetzen und ihre Beratung intensivieren können. Mit der Einrichtung der Kompetenzzentren fürEnergieeffizienz (KEFF) haben wir hierfür die Voraussetzungen geschaffen. Vor allem die zielgerichtete Beratung von Architekt*innen, Ingenieur*innen und Handwerksbetrieben werden wir ausbauen.

Effizientes Zusammenspiel von Strom und Wärme

Die Energiewende kann nur gelingen, wenn neben der Stromwende auch die Wärmewende konsequent vorangetrieben wird. Heizung und Warmwasserbereitung verursachen fast die Hälfte des Energieverbrauchs und knapp 30 Prozent des CO2-Ausstoßes in Baden-Württemberg. Nur etwa 10 Prozent der Wärmeerzeugung speisen sich bisher aus Erneuerbaren Energien. Unser erklärtes Ziel ist es, den Anteil von Erneuerbaren Energien an der Wärmebereitstellung bis zum Jahr 2020 auf rund 21 Prozent zu verdoppeln. Mit der Novellierung des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWärmeG) haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen. Das novellierte Gesetz sieht passende Lösungen für jeden Geldbeutel und jedes Gebäude vor – es ist damit deutlich flexibler, sozialer und bürgernäher als die bisherige Regelung. Und das Wichtigste: Wir sorgen damit für mehr Energieeffizienz und schützen das Klima beim Heizen.

Beim Zusammenspiel von Strom- und Wärmewende spielt die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) eine zentrale Rolle. Blockheizkraftwerke (BHKW) können einen wichtigen Beitrag zur Dezentralisierung der Erzeugung und zur Stabilisierung der Stromversorgung leisten. Im Wärmebereich hingegen kann die Kraft-Wärme-Kopplung insbesondere in Verbindung mit Nahwärmenetzen für einen wesentlich effizienteren Energieeinsatz sorgen. Um den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung im Land zu fördern, haben wir mit dem Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) klare Ziele definiert. Eines dieser Ziele ist, den Anteil an KWK-Strom an der Bruttostromerzeugung bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen. Mit dem Landeskonzept Kraft-Wärme-Kopplung haben wir dafür nun eine Strategie. Auch hier soll das Land durch einen verstärkten Einsatz von KWK bei seinen eigenen Liegenschaften Vorbildfunktion übernehmen: So können beispielsweise Heizzentralen bei ihrer Erneuerung auf KWK umgestellt und Nahwärmenetze zur Mitversorgung umliegender Gebäude eingerichtet werden. Darüber hinaus soll es bessere Informationsmöglichkeiten und Beratung zum Thema KWK geben, weiterentwickelte landeseigene Förderprogramme sowie innovative Pilotprojekte.

In Baden-Württemberg bestehen noch Potenziale für Biomasse bzw. Biogas in der energetischen Verwertung von Bioabfällen, die wir mehr nutzen wollen, oder durch die Modernisierung von Bestandsanlagen. Bei der Wärmeversorgung wollen wir von einer gebäudeindividuellen zu einer quartiersbezogenen Betrachtung kommen und streben einen Ausbau der Nahwärmenetze nach dänischem Vorbild an.