d) Wir machen Baden-Württemberg zum Vorreiter der Ressourceneffizienz

Zum Umweltschutz gehören auch ein sorgsamer Umgang mit natürlichen Ressourcen und die Vermeidung von Abfällen, die nicht wiederverwertet werden können. Nur wenn Energie und Rohstoffe effizienter genutzt werden, kommen wir überhaupt in die Nähe unseres Ziels, Wohlstand und Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Die GRÜN-geführte Landesregierung hat deshalb gemeinsam mit Unternehmen und Wissenschaft eine ambitionierte Ressourceneffizienzstrategie auf den Weg gebracht. Nach dieser Strategie sollen künftig Ressourcenschonung und Recyclingfähigkeit bei der Entwicklung neuer Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen von Anfang an mitgedacht werden. Wir werden die baden-württembergische Umwelttechnikbranche stärken und mit unserer Strategie die Rohstoffbasis der Wirtschaft sichern und damit Arbeitsplätze schaffen.

Rohstoffe durch Kreislaufwirtschaft zurückgewinnen

Neben der Ressourceneffizienz wollen wir Ansätze der Kreislaufwirtschaft, einer möglichst umfassenden Wiederverwertung und Rückgewinnung, weiterentwickeln. Eine lukrative Wiederverwertungs- und Recyclingwirtschaft ist möglich, denn Recycling ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Goldgrube: Eine Tonne Golderz enthält etwa 5 Gramm Gold, eine Tonne Alt-Handys sogar 250 Gramm – und außerdem noch Kupfer, Silber, Aluminium und Palladium. Dieses Beispiel zeigt, dass Wiederverwertung nicht nur ein ökologischer, sondern auch ein ökonomischer Gewinn sein kann. Die Abfallwirtschaft in Baden-Württemberg soll zu einer ökologischen Vorzeigebranche werden, denn im gewöhnlichen Haus- und Gewerbemüll stecken weit mehr wiederverwertbare Rohstoffe als derzeit zurückgewonnen werden.

Zu den kritischen Stoffen gehört auch Phosphor. Aus den aktuell laufenden Pilotprojekten zur Rückgewinnung von Phosphat aus Klärschlämmen und Aschen wollen wir Standardverfahren entwickeln mithilfe derer perspektivisch mindestens die Hälfte des Phosphorbedarfs in Baden-Württemberg durch Rückgewinnung gedeckt werden kann. Auch Recycling-Beton aus wiederverwertetem Bauschutt wollen wir vermehrt einsetzen. Bei Kies, Sand und Ton handelt es sich um nicht nachwachsende Rohstoffe. Unser Ziel ist es, dass langfristig bei allen Neubauvorhaben des Landes Recycling-Beton zum Einsatz kommt und ressourcenleichtes Bauen, zum Beispiel Holzbau, Standard wird.

Unnötiger Verpackungsmüll und nicht-recycelbare Stoffe und Stoffverbünde müssen vermieden werden. Angesichts immer geringerer Verwertungsquoten muss man eingestehen, dass das Duale System gescheitert ist. Daher wollen wir den Grünen Punkt und den Gelben Sack abschaffen und setzen uns im Bund für ein neues Wertstoffgesetz ein, das eine bessere Wiederverwertung der Verpackungsprodukte gewährleistet. Ein neues System mit Wertstofftonnen, ambitionierten Recyclingquoten und Qualitätsstandards soll als Innovationstreiber für eine ökologischere Abfallwirtschaft sorgen.