GRÜNE kritisieren Erdölbohrung in Weingarten

Die Karlsruher GRÜNEN kritisieren die Erdölbohrung zwischen Weingarten und Untergrombach scharf. Die Klimakrise erfordere eine rasche Abkehr von den fossilen Energieträgern, auch hier in unserer Region. Das Heidelberger Unternehmen „Rhein Petroleum“ führt derzeit eine Probebohrung im Gewann „Bronnloch“ durch, um zu prüfen, ob an diesem Standort profitabel gefördert werden kann. Die Grünen Karlsruhe wollen ihren Protest bei einer Mahnwache vor dem Unternehmenssitz von Rhein Petroleum zum Ausdruck bringen. Für den 19. Juli, 16-19 Uhr ist ein Infostand der GRÜNEN Karlsruhe bei der Haltestelle „Europahalle“ angekündigt. Dort werden sie über den aktuellen Stand informieren und ihre Forderungen im Bereich Klimaschutz vorstellen.

Um die zugesagten Pariser Klimaziele einzuhalten und den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, müsse Deutschland spätestens 2050 aufhören CO2 auszustoßen, aber jetzt bereits die Weichen stellen.

„Es ist deshalb völlig unverantwortlich, dass erneut in fossile Energieträger investiert wird. Wenn diese Anlage gebaut würde, verbauen wir uns die Zukunft – denn sie werde die nächsten Jahrzehnte schmutziges Öl zu Tage fördern“, erklärt Baran Topal vom Kreisvorstand der Grünen Karlsruhe. Zudem sei es widersinnig, für eine Ressource, deren Zeit ohnehin abgelaufen sei, solche Risiken in Kauf zu nehmen. „Wir müssen auf Erneuerbare Energien setzen“, so Topal weiter.

„Klimaschutz ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen: Dies zeigten nicht nur die guten Wahlergebnisse der Grünen, sondern auch die anhaltenden Demonstrationen von Fridays-For-Future“, ergänzt Topal. „Wie wollen wir das den Jugendlichen vermitteln? Während sie in Karlsruhe und weltweit für konsequenten Klimaschutz auf die Straße gehen, wird vor unserer Haustür Erdöl gefördert? Wir müssen das gemeinsam aufhalten.“

Die GRÜNEN verweisen außerdem auf mögliche lokale Risiken für Mensch und Umwelt. „Von der Boden- und Grundwasserverseuchung bis hin zu einem erhöhten Erdbebenrisiko sind die möglichen Folgen zahlreich wie weitreichend“, führt Sarah Dußler vom Kreisvorstand aus.

Zwar versichert Rhein Petroleum mit Verweis auf ein seismisches Gutachten und Grundwassermonitoring, dass der Schutz des Trinkwassers höchste Priorität hat und kein erhöhtes Erdbebenrisiko besteht. Zahlreiche Unfälle sowohl bei der OnShore- als auch bei der OffShore-Förderung von Erdöl haben in den letzten Jahrzehnten aber gezeigt, dass diese Risiken bei der Erdölförderung bestehen und nicht beherrschbar sind. Besonderes Risiko besteht bei der Bohrung „Steig 1“, so lautet der Projektname der Bohrungen in Weingarten,  darin, dass sich das Erdölvorkommen unter dem Grundwasserspiegel befindet: Der Grundwasserspiegel muss also durchstochen werden.

Sowohl der Gemeinderat Bruchsal als auch der Gemeinderat Untergrombach haben sich einstimmig gegen die Probebohrungen ausgesprochen. Allerdings ist für die Genehmigung der Bohrungen formal das Bergamt Freiburg zuständig. Die Karlsruher GRÜNEN fordern daher das Bergamt Freiburg auf, das Genehmigungsverfahren für die Erdölbohrung zu stoppen und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. „Erdöl und Kohle müssen zukünftig im Boden bleiben. Nur so können wir die Klimaschutzziele erreichen“, ergänzt die Karlsruher Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl. „Die Energie der Zukunft ist dezentral, risikoarm, billig, erneuerbar“, so die Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestags.

 

Infostand Klimaschutz  GEGEN die Ölbohrungen in Weingarten

Freitag, 19. Juli 2019, 16-19 Uhr

Ort: Haltestelle Europahalle/Europabad