Es gibt nicht nur Lücken in den Unterlagen, sondern Schlüsselstudien werden aktiv vor der Öffentlichkeit versteckt. Zudem basieren entscheidende Schlussfolgerungen des EFSA-Berichtes bezüglich der krebserregenden Wirkung von Glyphosat auf ebendiesen unveröffentlichten Studien, die allesamt von der Industrie selbst veröffentlicht wurden. Es ist inakzeptabel, dass den unveröffentlichten Studien mehr Bedeutung zugemessen wird als den öffentlich verfügbaren Informationen. Dadurch wird die Glaubwürdigkeit des EFSA-Berichts infrage gestellt und eine unabhängige Kontrolle verunmöglicht.
System leidet unter extremem Wohlwollen zugunsten von Pestizid-Herstellern
Zudem haben über 80 % der nationalen Experten, die an der offiziellen Glyphosat-Bewertung der EU beteiligt waren, die Veröffentlichung ihrer Namen verweigert. So wird eine Überprüfung ihrer möglichen Interessenskonflikte mit der Industrie verunmöglicht. Gleichzeitig wird der Industrie und von der Industrie finanzierten Wissenschaftlern Zugang zu Bewertungsberichtsentwürfen gewährt (Link zur Studie Greim et al.), während die EFSA und der berichterstattende Mitgliedsstaat Deutschland sowohl NGOs als auch anderen interessierten Gruppen den Zugang verweigert. Das System leidet unter einem extremen Wohlwollen zugunsten von Pestizid-Herstellern.