Flucht nach Europa: Die Grenzen der Menschlichkeit – Fotovortrag von Erik Marquardt zur Situation auf dem Mittelmeer und anderen Fluchtrouten

Donnerstag
16.05.2019
19:30 ‐ 19:30 Uhr
Akropolis @ Baumeisterst. 18

Als im Jahr 2015 immer mehr Menschen über die Balkanroute nach Europa kamen, war das
Thema in den Medien omnipräsent. Schnell wurde von europäischen Politiker*innen und auch in
Deutschland darüber geredet, wie man die Menschen am besten davon abhalten kann, nach
Europa zu kommen. Zäune und Mauern wurden gebaut, mit Diktatoren wurde verhandelt und
Gesetze wurden geändert. Eine humane Antwort ist das – wie man vor allem außerhalb
Deutschlands beobachten kann – nicht.

Noch immer sterben tausende Menschen im Mittelmeer. Allein 2018 wurden sind schon
über 2000 Leichen entdeckt, vermutlich liegt die Zahl der Toten aber viel höher. Mehrere
Nichtregierungsorganisationen haben sich deswegen seit 2015 zur Aufgabe gemacht, möglichst
viele Menschen aus Seenot zu retten. Doch statt den Retterinnen und Rettern zu danken, werden
auch sie immer mehr zum Spielball großer Politik. Sie sehen sich Vorwürfen ausgesetzt, werden
von der libyschen Küstenwache bedroht, teilweise wird gegen sie aufgrund von illustren
Anschuldigungen ermittelt. Es scheint, als würde alles unternommen, um zu verhindern, dass
Menschen möglichst nicht ertrinken müssen. Wer rettet, schreckt nicht ab. Wer rettet, beteiligt
sich nicht an der Festung Europa.

In seinem Fotovortrag schildert Erik Marquardt die Situation der Seenotretter auf hoher See
und auf den Fluchtrouten nach Europa. Er berichtet vom Mittelmeer, der Balkanroute und aus
Afghanistan. Wo kommen die Menschen her? Wie ist die Situation auf anderen Fluchtrouten?
Warum setzen sich so viele Menschen auf seeuntüchtige Boote? Diese und weitere Fragen
werden im Vortrag beantwortet, sodass am Ende ein eindrückliches Bild über die Flucht nach
Europa entsteht.