Stress vermeiden, damit Arbeit besser ins Leben passt

Zu den Ergebnissen einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse, dass die Mehrheit der Erwachsenen in Deutschland gestresst ist, erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte:

Wir können es nur gebetsmühlenartig wiederholen: Beschäftigte müssen besser vor Stress am Arbeitsplatz geschützt werden. Hier wird einfach noch viel zu wenig getan. Arbeitgeber müssen sich endlich für eine neue Arbeitskultur öffnen, von der beide Seiten profitieren – die Chefs und ihre Beschäftigten. Die Bundesregierung muss das gesetzlich flankieren. Die Beschäftigten müssen mehr Mitspracherechte über den Umfang, die Lage und den Ort ihrer Arbeitszeit erhalten. Nur so passt Arbeit besser ins eigene Leben und nur so wird Stress verhindert.

Arbeit und Freizeit verschwimmt immer mehr

Aber das allein wird nicht reichen. Wir brauchen auch praxistaugliche gesetzliche Regelungen, die permanente Arbeitsverdichtung, zunehmende Arbeitsintensität und steigenden Stress verhindert, um so die Beschäftigten effektiv vor psychischen Belastungen zu schützen. Vor allem die ständige Erreichbarkeit wird zum Problem, denn so verschwimmt Arbeit und Freizeit immer mehr. Die Betriebe und die Betriebsräte brauchen endlich ein Handwerkszeug, damit sie leichter Stress identifizieren und verhindern können. Die Große Koalition aber versteckt sich und bringt jahrelang Studien auf den Weg – ohne tätig zu werden.