Beitrag des GRÜNEN Ortsverbands für den KNIELINGER Nr. 116, April 2024

Liebe Knielingerinnen und Knielinger,

wie Sie wissen, findet am 9. Juni die Kommunalwahl für Karlsruhe statt – und gleichzeitig die Europawahl.

Wie wichtig ein geeintes und starkes demokratisches Europa ist, zeigen uns in großer Dringlichkeit die Ereignisse der letzten Jahre: ob es um die Bewältigung der Corona-Pandemie, den notwendigen Umbau ganzer Volkswirtschaften hin zu klimafreundlicherem Produzieren oder dem Krieg geht, den Russland gegen die Ukraine führt. Kein vernünftiger Mensch kann sich wünschen, dass Europa schwächer wird oder gar zerfällt. Doch gibt es bekanntlich starke Kräfte, die in diese Richtung planen. Nicht zuletzt in der AfD wird vom “Dexit” gesprochen, also dem angepeilten Austritt Deutschlands aus der EU. Wir hoffen und wünschen sehr, dass alle demokratisch denkenden Menschen zur Wahl gehen und sich für eine demokratische Zukunft Europas entscheiden!

Seit der letzten Gemeinderatswahl in Karlsruhe stellten GRÜNE die stärkste Fraktion. Es konnte vieles erreicht oder jedenfalls angeregt und begonnen werden, aber vieles blieb auch noch ungelöst. Manchmal fehlte es am notwendigen Geld oder Fachpersonal für die grünen Anträge und Anliegen; aber oft fehlte auch die nötige Unterstützung durch andere Parteien und damit die nötige Mehrheit bei den Abstimmungen. Denn: 15 grüne Stimmen von insgesamt 48 im Gemeinderat bedeuten keine eigene Mehrheit.

In das grüne Kommunalwahlprogramm 2024 sind hunderte Anregungen von Bürger*innen, über zweihundert Inputs von Mitgliedern und jede Menge Fachexpertisen eingeflossen: „Unsere Stadt soll zukünftig noch lebenswerter werden. Dafür setzen wir uns ein. Wir kämpfen weiter für Klimaschutz, Klimaanpassung und eine offene Stadtgesellschaft, in der alle Menschen selbstbestimmt leben können. Die Stadt Karlsruhe hat sich in den letzten Jahren zu einer Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz entwickelt. Doch in einer Welt, die zunehmend mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit konfrontiert ist, dürfen wir uns auf dem bisher Erreichten nicht ausruhen. Eine lebenswerte Stadt bietet viele Grünflächen, ein gutes Kultur- und Unterhaltungsangebot, kurze Wege, stellt Mensch, Natur und Tiere in den Mittelpunkt und gibt dem Radfahren und dem Zufußgehen höhere Prioritäten.”

Die grüne Gemeinderatsfraktion hat natürlich die ganze Stadt im Blick und ihr ist jeder Stadtteil wichtig. Damit die ganz konkreten Anliegen, Nöte und Bedürfnisse aus den Stadtteilen auch direkt dort landen, gibt es – wie bei uns in Knielingen –grüne Ortsverbände und Ansprechpersonen in der Fraktion.


Im Folgenden stellen sich zwei grüne Kandidatinnen für Knielingen vor:

Mein Name ist Verena Anlauf; ich wohne in Mühlburg und halte mich oft in Knielingen auf, da ich diesen Stadtteil, auch mit seiner Umgebung, sehr schätze. Seit 2016 Jahren bin ich Gemeinderätin und kandidiere bei dieser Wahl auf Platz 9.
Meine politischen Schwerpunkte sind Soziales, Gesundheit und Bäder. Ich bin Mitglied im Aufsichtsrat des Städtischen Klinikums und bei den Verkehrsbetrieben.

Seitens der grünen Fraktion bin ich Ansprechpartnerin für Bürger*innen in Knielingen und Mühlburg. Gerne nehme ich Vorschläge von dort auf; durch enge Zusammenarbeit mit dem grünen Ortsverband Knielingen erfuhr ich Anliegen, für die ich mich dann in der Fraktion und teils bei der Stadtverwaltung einsetzte.

Auch in meinem Amt als Friedhofspflegerin des Knielinger Friedhofs werden aus der Bürgerschaft Beobachtungen oder auch Wünsche an mich herangetragen. So setzte ich mich beispielsweise für die neue Rampe als barrierefreien Zugang zur Kapelle ein. Außerdem bin ich Mitglied im Sanierungsbeirat für Alt-Knielingen, wo es mir z.B. wichtig ist, dass die engen Straßen so umgestaltet werden, dass alle Verkehrsteilnehmer*innen – auch die schwächeren, wie Kinder – im Straßenraum sicher unterwegs sein können.

Das breite ehrenamtliche Engagement in Knielingen zeigt, wie lebendig dieser Stadtteil ist. Ich bin sehr beeindruckt von den vielfältigen Veranstaltungen, wie etwa Reparaturcafé, die Feste und das monatliche gemeinsame Essen um 12 Uhr Mittag. Auch der Museumsverein auf dem Hofgut Maxau ist sehr interessant.
„Vielfältig“ ist in Knielingen allerdings auch der Verkehr! Hier gibt es viele “Baustellen”, an denen noch zu arbeiten ist – und nach wie vor kämpfen wir Grüne dafür, dass die Zweite Rheinbrücke und die Querspange durch das Tiefgestade nicht kommen!

Ich heiße Karola Magerl-Feigl und lebe seit 40 Jahren in Knielingen, wo ich mich von Anfang an in vielfältiger Weise engagierte – in den letzten Jahren u.a. bei den Knielinger Dreck-Weg-Aktionen und im “Stadtgeist”-Team. Ich bin Mitglied im Bürger- und Museumsverein und aktiv im grünen Ortsverband. Ich kandidiere auf Platz 47 der grünen Liste und setze mich für Verbesserungen in meinem Stadtteil ein: bessere Fuß- und Radwege, mehr naturnahe Vorgärten und gegen die geplante Querspange von der Rheinbrücke zur B 36; denn diese würde wertvolles Ackerland, Streuobstwiesen und ein wichtiges Naherholungsgebiet für uns Knielinger*innen unwiederbringlich zerstören.

Weitere Informationen über das grüne Wahlprogramm und die grünen Kandidat*innen für die Karlsruher Kommunalwahl erhalten Sie auf unserer Homepage und auch beim Knielinger Infostand auf dem Elsässer Platz am Samstag, 18. Mai 2024.

https://gruenekarlsruhe.de/wahlen/kommunalwahl/

Ökologischer Handabdruck – ein interessantes Konzept

Auch für viele Knielinger*innen ist der Klimaschutz ein wichtiges Thema – und so fragen nicht nur wir im grünen Ortsverband Knielingen uns, wie sich das im Alltag umsetzen lässt. Bei unseren Recherchen stießen wir auf die #climatechallenge, ein Workshop-Format, das ursprünglich in der Hochschule Konstanz entwickelt wurde und zum Ziel hat, Menschen zu motivieren, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen.

In einem solchen Workshop nahmen zwei Aktive unseres Knielinger OV teil. Uns wurde zuerst das Konzept des ökologischen Fußabdrucks vorgestellt. Dieser wurde 1994 entwickelt und war der Versuch, den Verbraucher*innen ihre Verantwortung für absehbare ökologische Folgen ihres Handelns bewusst zu machen und zu entsprechenden Verhaltensänderungen zu motivieren:
Wer zum Schutz der Umwelt beitragen wollte, sollte darauf bedacht sein, den eigenen “Fußabdruck” gering zu halten. Hierzu fallen jedem sofort einige Beispiele ein, wie etwa klimafreundlich zu reisen, regionale und saisonale Erzeugnisse zu bevorzugen oder Ökostrom zu nutzen. Wie sich dies im Alltag umsetzen lässt, werden wir in unserem grünen Ortsverband zukünftig in Selbstexperimenten erforschen und Ihnen in den nächsten Knielingern davon berichten.

Die heutige Situation – insbesondere angesichts der bereits spürbaren drastischen Klimaveränderungen – zeigt jedoch, dass dies nur EIN Teil der Veränderung sein kann. Individuelle Verhaltensänderungen reichen nicht aus: effektiver Umweltschutz ist eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft, und er ist vor allem durch politisches Handeln und aktives Engagement zu erreichen.

Zu diesem Zweck wurde das Konzept des ökologischen Handabdrucks entwickelt. Hier ist das Ziel, über persönliche, individuelle Verhaltensänderungen hinaus, auf soziale und politische Rahmenbedingungen einzuwirken und diese langfristig zu ändern. Interessierte sollen dazu befähigt werden, derartige Veränderungen möglichst effektiv und tiefgreifend anzustoßen.


Beispiele hierfür sind nicht mehr so einfach individuell umzusetzen; doch gibt es auch hier zahlreiche Möglichkeiten, vor allem, wenn man sich zusammenschließt und mutig und gezielt vorangeht. Wer z.B. in der Kantine auch vegetarische oder vegane Angebote finden möchte, fragt aktiv bei den Entscheidungsträger*innen nach. Oder vielleicht gibt es die Möglichkeit, sich gemeinsam mit Gleichgesinnten für die Nutzung Erneuerbarer Energien in öffentlichen Gebäuden einzusetzen. Jede und jeder kann einen Unterschied machen – und das am besten gemeinsam!

Die Termine für weitere Online-Schulungen des KAT sind: 16. Mai und 06. Juni 2024.
Mehr Informationen zum Workshop und der Schulung gibt es auf: https://www.transformationszentrum.org/climatechallenge.php.

Liebe Knielingerinnen und Knielinger, wenn Sie Fragen oder Anliegen haben, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!

Wir freuen uns, Sie an unserem

INFOSTAND am Elsässer Platz am Samstag, 18.Mai von 9 bis 12 Uhr

zu begrüßen.

Kontakt:

Karin Wolff, knielingen@gruenekarlsruhe.de