Stille ist kostbar

Lärm wirkt schädigend auf die Gesundheit

 

Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes sind rund 13 Millionen Menschen mit Geräuschpegeln belastet, die deutliche lärmbedingte Gesundheitsrisiken und zunehmende Schlafstörungen verursachen.

Diese Erkrankungen können durch Lärmbelästigung hervorgerufen werden:

  • Herz- und Kreislauferkrankungen
  • Schlafstörungen,erhöhtes Herzinfarktrisko
  • Blutdurckerhöhung
  • Kopfschmerzen
  • Stress, Kommunikationsstörungen, Nervosität, Niedergeschlagenheit
  • Störungsempfindungen und Belästigung durch Lärm

 

Bereits ein dauernder Lärmpegel von 40 dBA gilt als belastende akustische Umweltverschmutzung, die diese gesundheitlichen Probleme fördern.

Die Erfassung und Kartierung von einem Lärmpegel ab 40 dB ist jedoch freiwillig.

Sozial gesehen entstehen durch Lärm hohe Gesundheitskosten, Kosten für Lärmschutz, Produktionsausfälle, und die Miet – und Immobilienpreise steigen.

 

In Karlsruhe sind viele Menschen hohen Lärmbelastungen ausgesetzt. Dabei sind die Hauptverursacher meist der PKW- und LKW-, aber auch der Schienenverkehr. Insbesondere die Menschen, die entlang oder in Nähe der großen Verkehrswege wohnen, sind oft von sehr hohen Lärmbelastungen betroffen. Nächtlicher Lärm stört die Erholung im Schlaf sehr und macht über längere Dauer die Menschen krank, Das gilt selbst dann, wenn die Betroffenen sich scheinbar daran gewöhnt haben und nicht mehr davon aufwachen. Die Grenzen zwischen ‚laut und leise’ entsprechen dabei nicht selten auch denen zwischen ‚arm’ und ‚reich’. 

In Karlsruhe werden lediglich 1 – 2 Mio. € pro Jahr für Lärmschutzmaßnahmen ausgegeben. Das reicht in der Regel für eine einzige größere bauliche Lärmschutzmaßnahme.

Wir Grünen wollen zügiger als bisher die Lärmschwerpunkte in Karlsruhe angehen und Maßnahmen ergreifen, um Lärm zu mindern. Klar ist aber auch: Die Realisierung von aktiven (z.B. Lärmschutzwälle und -wände) und passiven (z.B. Schallschutzfenster) Lärmschutzmaßnahmen kann diese Situation nur punktuell verbessern. Geschwindigkeitsreduzierungen und verkehrsberuhigte Zonen können entscheidend zur Verminderung von Lärmbelastungen beitragen. Sie führen zugleich zu einer größeren Verkehrssicherheit. Davon profitieren FußgängerInnen, wie beispielsweise Kinder auf dem Schulweg.

Uns GRÜNEN sind die bisher im Lärmaktionsplan festgelegten Ziele nicht ambitioniert genug. Besonders Lärmschutzmaßnahmen entlang der Südtangente bzw. der L605 dürfen nicht weiter aufgeschoben werden. Eine weitere Forderung ist die Planung von sogenannten ‚ruhigen Gebieten’ in der Stadt, die der Naherholung und der Regeneration dienen.