Wählen? Aber richtig, nicht rechts!

Männer! Alles gut bei euch? 17 % von euch würden laut Emnid-Umfrage von Anfang Februar AfD wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Frauen: 2 %! Noch Fragen? Erklärung von AfD-Seite: „Bisher wird die AfD meist nur mit den sogenannten ‘harten Themen’ wahrgenommen“. Das ist wohl nichts für Frauen, außer für Frau Petry. Womit wir beim Thema sind.

Harte Themen gefällig? An der Grenze auf Flüchtlinge schießen, ist das hart genug? Schusswaffengebrauch gegen flüchtende Frauen und Kinder; ach so, beim ersten Zurückrudern von Frau Petry waren doch nur die Frauen gemeint, beim weiteren Zurückrudern war die ganze Schießerei nicht mehr so gemeint. Versucht Frau Petry, mit Blick auf die Landtagswahlen den 2 % die “harten” Themen schmackhaft zu machen?

Es ist ja schon wirklich viel verlangt, mit diesen Leuten in einer Talkshow zu sitzen und zu versuchen, Argumente auszutauschen. Gemessen an den aktuellen Äußerungen erscheinen die Deutschlandfahne über der Stuhllehne von Herrn Höcke und sein Schwadronieren über den Verlust der Heimat durch die Aufnahme von Flüchtlingen fast niedlich. Und die Weigerung von Grünen und SPD, mit der AfD zur Landtagswahl im Fernsehen zu “diskutieren”, in einem ganz anderen Licht.

Worüber diskutieren? Über die Infragestellung unseres Grundgesetzes? Über die Errichtung eines Grenzregimes nach AfD-Vorstellung? Ich höre seit einem halben Jahr immer wieder und mit Recht, das Grundgesetz sei das Schriftstück, das für die ankommenden Flüchtlinge ebenso wie für uns Deutsche Maßstab und Orientierung sein soll. Und ausgerechnet die AfD, die ihren “Erfolg” auf ihre sehr spezielle Interpretation des Flüchtlingsthemas gründet, stellt unsere Grundwerte nun in Frage?

Spätestens jetzt ist es an der Zeit, liebe Wählerinnen und Wähler, zu erkennen, wo Populismus seine Grenzen hat, wo jede(r) für sich überlegen muss, wo sie oder er das Kreuzchen macht. Am besten bei denen, die das Grundgesetz nicht nur Flüchtlingen vor die Nase, sondern sich selbst dran halten wollen. Machen Sie Ihr Kreuzchen bitte bei echten Demokraten – und nicht bei einer Partei, die nun im Wahlkampf endgültig ihr wahres Gesicht zeigt.

Ekkehard Hodapp