Beitrag des GRÜNEN Ortsverbands Knielingen für den KNIELINGER Nr. 109, Nov. 2020

Geplante zweite Rheinbrücke: Anbindung an die B 36 durch das Knielinger Tiefgestade

Als Karlsruher GRÜNE bedauern wir sehr, dass die Planung für eine zweite Rheinbrücke nur wenig nördlich der bestehenden gerichtlich nicht gestoppt werden konnte, obwohl durch ihren Bau und die Zufahrten bedeutende Naturräume auf beiden Seiten des Rheins zerstört werden. Die Brücke wird neue Autos anziehen und einen zukunftsfähigen Umbau des Karlsruher Verkehrssystems verzögern.
Für Knielingen besonders schmerzhaft ist, dass ein Teil des Verkehrs über eine neu zu bauende Trasse durch das Tiefgestade Richtung Norden direkt auf die B 36 geführt werden muss. Die verschiedenen Trassen, die hierfür zur Zeit geprüft werden, verlaufen zum größten Teil mitten durch bisher landwirtschaftlich genutztes Gebiet, zwei der vier Varianten durchschneiden sogar die Waid, ein schützenswertes und derzeit unberührtes Gebiet nördlich von Knielingen 2.0. (siehe https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpk/Abt4/Ref44/Seiten/B36_Querspange_2.Rheinbruecke.aspx)

Es wird nun darauf ankommen, dass diese neue Trasse möglichst fernab der Knielinger Wohnbebauung, entlang der Grenze des Raffineriegeländes geführt wird, und dass sie nur zweispurig ausgelegt und nicht autobahnähnlich dimensioniert wird. Dafür setzen wir Grüne uns ein und unterstützen auch alle entsprechenden Bemühungen von Oberbürgermeister Mentrup und der Stadtverwaltung sowie von Bürgerverein und Bündnis gegen diese 2. Rheinbrücke.

Schottergärten sollen gemäß dem neuen Landesnaturschutzgesetz renaturiert werden
Im Frühjahr wurde – als Kompromiss im Zusammenhang mit dem erfolgreichen Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ – das Landesnaturschutzgesetz präzisiert: Schottergärten, die in den letzten 25 Jahren in Bereichen angelegt wurden, die unversiegelt bleiben sollen, müssen zurückgebaut werden. Untersagt waren solche Schottergärten ja bereits seit 1995; trotzdem wurden immer mehr von ihnen angelegt: zum Schaden von Natur und Umwelt. Dieses Thema hat unseren Ortsverein bei Infoständen und in Gesprächen mit Bürger*innen schon häufig beschäftigt.
Die Stadt hat sich bereits im Klimaschutzkonzept klar gegen Schottergärten ausgesprochen und die GRÜNE Gemeinderatsfraktion fragte daher in einer gemeinderätlichen Anfrage nach, wie die neuen Regelungen nun umgesetzt werden sollen.
Wir Grüne suchen nun nach Möglichkeiten, um auch diejenigen Mitbürger*innen für dieses Ziel zu gewinnen und zu unterstützen, die aus gesundheitlichen oder zeitlichen Gründen ihre geschotterten Vorgärten nicht selbst neu und umweltfreundicher anlegen oder aufwändiger pflegen können.
Ideen für konkrete Unterstützung im Stadtteil werden gesucht! Es gibt Baumpatenschaften in der Stadt, vielleicht wären in Knielingen ja auch Vorgarten-Patenschaften denkbar? Wir freuen uns über Ihre/ Eure Anregungen dazu!

Wildblumenwiesen, nachhaltig, pflegeleicht, dekorativ und wichtig zur Erhaltung der Vielfalt
Im vorigen Knielinger Nr. 108 beschrieben wir das Anlegen eines Steinbeets auf magerem Boden, auf dem sich bestimmte Wildblumen entwickeln können – als Alternative zu den kahlen Schottergärten.

In dieser Ausgabe schildern wir nun, wie man eine Wildblumenwiese im Vorgarten und Garten vorbereitet und anlegt.

©GRÜNE Knielingen
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1. Bodenvorbereitung
Heimische Wildblumen wachsen auf mageren, sandigen Böden. Wer so einen Boden hat, muss also nicht viel mehr tun, als die Grasnarbe und Unkräuter ca. 10 cm tief abzutragen und den Boden etwas zu lockern. Ehemalige Gemüsebeete oder andere fette Böden sollte man besser ca. 30 cm tief auskoffern, um Samen und Ausläufer herauszuholen. Danach füllt man mit einem Sand-,

Kies-, Schottergemisch wieder auf. Man sollte unbedingt verschiedene Korngrößen verwenden und darauf achten, dass auch ein ganz feiner Anteil enthalten ist, da dieser das Regenwasser im Boden hält.

Wem das alles zu viel Arbeit ist, der lässt die Zeit für sich arbeiten. Einfach den Boden so umgraben, dass der Unterboden oben liegt und nach drei bis vier Wochen nochmals die gekeimten Pflanzen entfernen, ohne erneut umzugraben. Leider funktioniert diese Methode nur, wenn der Boden nicht mit Wurzelunkräutern durchsetzt ist. Das klingt nach einigermaßen viel Arbeit, aber es ist auch nicht mehr als die Bodenvorbereitung für einen aktuell beliebten Schottergarten, in dem kein Blümchen blüht und kein Schmetterling fliegt…
Und wer die Bodenvorbereitung einmal gründlich gemacht hat, hat danach lange Zeit nur noch wenig Arbeit.

2. Die Aussaat
Wo man das passende heimische Saatgut bekommt, erfährt man auf der Website des NABU. Heimische Arten bieten vielen verschiedenen Insekten Nahrung, aber wer es gerne etwas pompöser hat, achtet bei den exotischen Arten einfach auf insektenfreundliche Blüten, denn diese bieten immerhin mehr Nahrung als Steine. Bei den heimischen Wildblumenarten blühen einige erst im zweiten Jahr, daher enthalten die erhältlichen Mischungen oft auch einjährige Ackerkräuter wie z.B. Klatschmohn, die im ersten Jahr schon hübsch blühen. Die Samen werden im Herbst oder Frühjahr ausgesät. Zumeist sind sie Lichtkeimer und müssen nur angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt werden. Um den Pflanzen später genügend Platz zu bieten, kann man (wie oft auf der Samentüte angegeben) eine bestimmte Menge Samen entnehmen und diese vor der Aussaat mit Sand oder Erde mischen. So wird verhindert, dass das Saatgut zu nah beieinander liegt. In der ersten Zeit sollte die Erde feucht gehalten werden, aber wenn man zur richtigen Zeit sät, erledigt das zumeist der Regen.

3. Pflege
Heimische Wildblumen haben wenig Ansprüche und müssen kaum oder gar nicht gegossen, geschnitten und nie gedüngt werden. Bei Bedarf kann man im Herbst das abgestorbene Pflanzenmaterial abmähen und auf der Erde liegen lassen, bis die Pflanzen sich erneut ausgesät haben. Man kann die Pflanzenstängel aber auch als Unterschlupf für Insekten über die Wintermonate stehen lassen. Hat man den Boden gut vorbereitet, dann hat man in den nächsten Jahren beinahe keine Arbeit mehr mit dem Wildblumenbeet.

GRÜNE Unterstützung bei der OB-Wahl für Frank Mentrup auch in Knielingen
Als sich die Karlsruher GRÜNEN im Frühjahr dazu entschlossen haben, Frank Mentrup bei seiner Bewerbung um eine Wiederwahl als Karlsruher Oberbürgermeister erneut zu unterstützen, ging dem ein intensiver Diskussionsprozess voraus. In Verhandlungen mit Mentrup und der SPD konnte erreicht werden, dass das Thema Klimaschutz im Vordergrund der kommunalen Politik stehen wird. Die Stadt Karlsruhe will sich als Vorreiterin im Bereich der Energie- und Klimaschutzaktivitäten positionieren und dabei globale Gerechtigkeitsaspekte berücksichtigen. Unter anderem soll eine Solar-Ausbauoffensive gestartet und die Innenstadt weitestgehend autofrei werden. Weitere wichtige Projekte sind die Stärkung und Erhaltung der Biodiversität in der Stadt sowie der Ausbau des sozialen Wohnungsbaus.
Wir wollen Karlsruhe und Knielingen klimagerechter, sozialer, bunter und grüner machen!
Im Gemeinderat reichen die Stimmen der 30 % GRÜNEN und des OB nicht aus, um eine Mehrheit zu bekommen und diese Ziele zu erreichen. Dafür müssten auch die Stadträt*innen anderer größerer Fraktionen mitstimmen – und das war in der Vergangenheit leider häufig nicht der Fall.

INFOSTAND zur OB-Wahl am 6. Dezember 2020
Samstag, 14. November 2020 am Elsässer Platz
von 9 bis 11 Uhr mit OB Mentrup
Sie sind herzlich eingeladen!

Nachdem es in diesem Jahr kein Wahlpodium des Bürgervereins geben wird, möchten wir allen interessierten Knielingen*innen vor Ort eine Gelegenheit geben, mit Frank Mentrup und mit uns GRÜNEN zur OB-Wahl ins persönliche Gespräch zu kommen. Daher veranstalten wir einen Infostand am Elsässer Platz. Wir hoffen, dass dies zu diesem Zeitpunkt möglich sein wird – und natürlich achten wir bei unseren Gesprächen auf die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln.

Weitere Informationen zu unseren GRÜNEN Aktivitäten für Knielingen finden Sie auf unserer Website: www.gruenekarlsruhe.de/ortsverbaende/ov-knielingen.

Wir freuen uns auf Ihre Anregungen!

Kontakt : Karin Wolff, knielingen@gruenekarlsruhe.de