Liebe Freund*innen, liebe Interessierte,
am MI, 27.03. um 18:00 Uhr in der Kinemathek Karlsruhe (Eintritt 10 Euro/9€ Ermäßigt), zeigt unser Ortsverband den Film Green Border von Agnieszka Holland. Weitere Infos zum Film:
Im Herbst 2021 wurden Tausende Geflüchtete von Lukaschenko nach Belarus gelockt, mit der trügerischen Hoffnung, in die EU zu gelangen. Dies diente dazu, die EU-Mitgliedstaaten unter Druck zu setzen, die Sanktionen gegen Belarus zu lockern. Während die verzweifelten Menschen mit belarussischer Unterstützung versuchten, die Grenze zu überwinden, verschärfte Polen den Grenzschutz, errichtete später einen fünfeinhalb Meter hohen Zaun und verwandelte das Gebiet in eine Sperrzone. Die verheerende Konsequenz: Tausende Menschen waren und sind in den Wäldern und Sümpfen an der Grenze zwischen den Ländern gefangen, bedroht von illegalen Push-Backs, ohne eine Möglichkeit vorwärts oder rückwärts zu gelangen. Zahlreiche Menschen verloren dabei ihr Leben.
Diese Situation ist Gegenstand des Spielfilms Green Border (2023) der mehrfach Oscar®-nominierten Regisseurin Agnieszka Holland. Der Ortsverband der Grünen Nordstadt lädt zur Vorführung in die Kinemathek Karlsruhe ein. Wir freuen uns vor dem Film einen Redebeitrag der Aktivistin Marysia der Grupa Granica präsentieren zu dürfen, die von ihrer humanitären Hilfe und der aktuellen Situation vor Ort berichten wird.
Grupa Granica (dt. “die Grenzgruppe”) ist ein Zusammenschluss aus Anwohner:innen, Freiwilligen und NGOs, die im Verborgenen humanitäre und medizinische Hilfe für Geflohene leisten. Neben ihrer Arbeit in den Wäldern im Grenzgebiet leistet die Gruppe zudem Rechtshilfe, dokumentiert Menschenrechtsverletzungen und hilft bei der Suche nach vermissten Personen.
Der Film handelt von Bashir und Amina, einer syrischen Familie, die 2021 von den Versprechungen des belarussischen Diktators angezogen wurden um über die Grenze zu ihren Verwandten nach Schweden zu gelangen. Sie stecken zusammen mit Tausenden anderen Geflüchteten im sumpfigen Niemandsland zwischen Polen und Belarus fest, abgeschnitten von jeder Hilfe. Ihre Wege kreuzen sich mit Jan, einem Beamten des polnischen Grenzschutzes, und Julia, einer Psychotherapeutin, die sich in Ostpolen neu einrichtet und Teil einer Aktivist:innengruppe wird, die den Geflüchteten in den Wäldern hilft. Inmitten dieser urwüchsigen Landschaft an der grünen Grenze entfaltet sich ein vielstimmiges Drama zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Zynismus und Menschlichkeit. Wegschauen ist nicht möglich. Es geht um Leben und Tod.